Nachhaltiger Umweltschutz erfordert die Erfassung und genaue Messung von Staub- und Partikelemissionen. Erfahren Sie, wie innovative Messtechnik von Endress+Hauser hier einen wertvollen Beitrag leisten kann.
ArticleMehrere Industrien02.12.2025
In Kürze
In einem Punkt wollen alle Messtechniker nur das eine: Genau muss die Staubmessung sein und schnell, bei hoher Verfügbarkeit mit äußerst robusten Messgeräten. Mit dem umfassenden Produktportfolio von kontinuierlich und diskontinuierlich arbeitenden Messprinzipien bis hin zur Staubmessung in nassen Abgasen bietet Endress+Hauser selbst bei schwierigen Messaufgaben die passende Lösung.
Je detaillierter die Aufgabe formuliert ist, desto sicherer und kostengünstiger kann die Messung durchgeführt werden. Dies gilt über die Investitionskosten hinaus für die gesamte Betriebsdauer des Messgeräts. In trockenen, auch korrosiven und heißen Schornsteinabgasen. Oder in der Prozesskontrolle mit nassen Abgasen, bei kleinsten Staubkonzentrationen nach Tuch- und Taschenfiltern oder hohen Staubkonzentrationen im Rohgas vor Elektrofiltern.
Für den Personen- und Arbeitsschutz müssen Feinstäube teilweise mit Partikelgrößen im µm-Bereich in der Hallenluft überwacht werden. Auch in Steinbrüchen können Staubmessgeräte von Endress+Hauser die extreme Staubentwicklung von Zerkleinerungsmaschinen effektiv und genau erfassen.
InhaltInhalt
7 Fragen, um das richtige Messgerät zu finden
Um Staub- und Partikelkonzentrationen zuverlässig und genau messen zu können, sind folgende Kriterien zu betrachten:
7 Fragen, um das richtige Messgerät zu finden
Auswahl des Messorts
Ein entscheidender Faktor für zuverlässige und repräsentative Messergebnisse ist die Bestimmung des Messorts an der Anlage. Dies kann die Auswahl der Messtechnik und des Messgeräts mit dessen Langzeitbetrieb erheblich beeinflussen.
Messstrecke
Gilt es sehr kleine Kanäle, z. B. bei Messstrecken ab 0,25 m oder Kamine mit sehr großen Durchmessern von über 12 m zu erfassen?
Strömungsverhältnisse
Welche Strömungsverhältnisse herrschen am Messort: homogene Strömungen oder verwirbelte Strömungen bei Konzentrationen von > 10 g/m3
Konzentrationen
Sind sehr geringe Partikelkonzentrationen von < 1 mg/m3 zu messen oder mittlere bis sehr hohe Konzentrationen?
Gaszusammensetzung
Aus welcher Gaszusammensetzung besteht das Messmedium – von Umgebungsluft bis aggressives Medium?
Partikeleigenschaften
Welche Partikeleigenschaften herrschen vor? Welche Partikelgröße oder Korngröße, Form, Farbe, Material oder Dichte kommen vor? Sind die Partikel abrasiv oder klebrig?
Umgebungsbedingungen
Welche Umgebungsbedingungen gelten vor Ort? Wie hoch ist die Umgebungstemperatur? Welche Luftzusammensetzung herrscht vor, ist die Luft z. B. salzhaltig oder enthält Feinstaub?
Wie wird Staub gemessen? Die unterschiedlichen Messprinzipien
Je nach den Randbedingungen eignet sich Streulicht- oder Transmissionsmessung besser zur Erfassung von Staubkonzentrationen. Beim Transmissionsmessprinzip erfolgt die Messung anhand der Schwächung eines Lichtstrahls durch die Lichtabsorption der Partikel. Bei der Streulichtmessung wird das eingestrahlte Licht von den Partikeln im Gasgemisch gestreut und von einem empfindlichen Empfänger erfasst.
Transmissionsmesstechnik: Zuverlässige Messung bei hohen Staubkonzentrationen und inhomogenen Medien
Transmissionsmesstechnik erfasst die Lichtschwächung durch Staubpartikel. Transmissions-Staubmessgeräte eignen sich für mittlere bis hohe Staubkonzentrationen und große Gaskanaldurchmesser. Einsatzgebiete sind die Emissions- und Prozessüberwachung sowie die Raumluftüberwachung. Die Messgeräte messen über den gesamten Gaskanaldurchmesser, sodass sich Inhomogenitäten in der Partikelverteilung teilweise kompensieren. Daraus resultiert ein sehr repräsentatives Messergebnis. Die Geräte ragen nicht in den Gaskanal und haben so keinen direkten Kontakt zu aggressiven Prozessgasen.
Berechnung der Staubkonzentration mit Transmissionsmesstechnik
Streulichtmesstechnik: Die richtige Wahl bei kleinen Staubkonzentrationen
Das Streulichtprinzip eignet sich aufgrund seiner hohen Empfindlichkeit besonders für niedrige Staubkonzentrationen – auch unter 1 mg/m³. Je nach anlagenspezifischen Erfordernissen und Partikeleigenschaften kommt dabei Vorwärts- oder Rückwärtsstreuung zum Einsatz.
In manchen Prozessen werden Abgase in Wäschern gereinigt, bevor sie freigesetzt werden. In feuchten Stäuben ist eine zuverlässige Staubkonzentrationsmessung besonders schwierig. Herkömmliche Staubmessgeräte können zwischen Staubkörnern und Wassertropfen nicht unterscheiden, was die Messergebnisse verfälscht. Es ist notwendig das Medium aus dem Schornstein abzusaugen, die Feuchtigkeit zu entfernen und dann zu messen. So funktioniert das extraktive Streulicht-Staubmessgerät FWE200DH. Permanent entnimmt es dem Schornstein Abgas, trocknet es in wenigen Sekunden mit einem Thermozyklon und erfasst die in aller Regel besonders niedrigen Staubkonzentrationen hochgenau mittels Vorwärtsstreuung.
In manchen Anwendungsbereichen wie der Düngemittelindustrie ist das im Messgas ausfallende Kondensat häufig stark kalk- oder salzhaltig und würde nach einiger Betriebszeit die Schläuche und Messgassonde verstopfen. Varianten des FWE200DH mit Rückspülungseinrichtungen reinigen in regelmäßigen Abständen mit Luft oder Wasser den Kreislauf und bieten so eine hohe Verfügbarkeit unter schwierigen Messbedingungen.
Die FWE200DH arbeitet als Bypass-System. Aus dem Gaskanal wird über eine Messgassonde ein Teilgasstrom abgesaugt und in einem Thermozyklon aufgeheizt, sodass Wassertropfen und Aerosole verdampfen.
Die passende Lösung für unterschiedliche Messaufgaben
Neben der Auswahl der besten verfügbaren Techniken sind für eine erfolgreiche Realisierung einer Messaufgabe eine ganze Reihe an Einflüssen und Anforderungen zu berücksichtigen:
Emissionsmessungen in trockenen und feuchten Abgasen
Verbrennungsanlagen spielen in vielen industriellen Prozessen eine wichtige Rolle. In Entstaubungsanlagen kommen kontinuierliche Messgeräte zum Einsatz. Diese Anwendungen stellen sehr hohe Anforderungen an die Messgeräte, beispielsweise in Bezug auf die Zusammensetzung, Temperatur und den Feuchtigkeitsgehalt der Abgase. Je nach Medium und Betriebsart der Anlage kann es zu einer Unterschreitung des Wasser- oder Säuretaupunktes kommen, was zu Korrosion an den Teilen des Messgeräts führt, die mit dem Abgas in Kontakt kommen. Daher müssen sowohl trockene als auch feuchte Abgase hochgenau gemessen werden – bei maximaler Verfügbarkeit und geringem Wartungsaufwand.
Effiziente Überwachung von Elektrofiltern mit dem DUSTHUNTER T200
Sichere Filterüberwachung
Zur effizienten Steuerung der Filterleistung und Funktionsüberwachung wird die Staubkonzentration kontinuierlich direkt hinter dem Filter gemessen. Je empfindlicher und schneller ein Messgerät auf eine Änderung der Staubkonzentration reagieren kann, desto besser ist die Anlage für einen Betrieb ohne Staubeintritt gerüstet. Der DUSTHUNTER SP100 ist ideal für diese Art von Anwendung, da er sehr einfach von einer Seite aus installiert werden kann. Das Design der Sonde macht eine mechanische Einstellung und Ausrichtung mit einem Partikel-Messabstand überflüssig.
Filterüberwachung synchronisiert mit Entstaubung
Es ist wichtig, einen Filterdefekt frühzeitig zu erkennen, damit die zulässigen Emissionsgrenzwerte nicht überschritten werden. Wenn nur der defekte Beutel oder die defekte Beutelgruppe ausgetauscht werden soll, muss die genaue Stelle des Defekts lokalisiert werden. Dazu muss die Staubkonzentration synchron mit der Entstaubung der Beutel gemessen werden, damit Filterdefekte durch das Auftreten von Emissionsspitzen erkannt werden können. Der DUSTHUNTER SP30 hat sich bei dieser besonderen Herausforderung bewährt.
Gas- und Staubmessung: Explosionen Grenzen setzen
In verarbeitenden Produktionsbereichen nehmen die Aufgaben in puncto Effizienzsteigerung zu und somit sind Staubmessgeräte über die klassische Emissionsmessung hinaus vermehrt in geschlossenen Systemen, Behältern, Tanks und Räumen installiert. Späne, Flusen, Pulver oder Staubpartikel können eine explosionsfähige Atmosphäre bilden, sei es in der Nahrungsmittelindustrie, bei der Herstellung von Arzneimitteln, in der Farbstoffindustrie sowie bei der Verarbeitung von Holz oder Metallen.
Damit bei der Messung von Prozessgasen keine Zündquelle hinzukommt, dürfen nur Messgeräte in Ex-Ausführung im Einsatz sein. So ist der DUSTHUNTER SP100 in Varianten auch zugelassen für die Ex-Zone 2/22 oder 1/21.
Dieser Kurs deckt alle wichtigen Themen der Prozessautomatisierung ab und zeigt Ihnen, wie Sie die PROFINET- und Ethernet-APL-Technologie optimal in Ihrer Anwendung einsetzen, um Ihre Anlage gewinnbringend zu betreiben.
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